12 farbige Seidenzelte sind im Raum aufgehängt. Jedes hat eine andere Farbe. Du schaust Dir alle an und eines davon wird Dir mehr als alle anderen gefallen. Du fühlst Dich angezogen von dieser Farbe und Du entscheidest Dich in dieses Zelt einzutreten und Platz zu nehmen.
Jetzt bist Du nur von Farbe und seidigem Stoff umgeben. Du schaust Dich um und entdeckst viele kleine Nuancen und Schattierungen dieser Farbe und vielleicht findest Du genau den Ton, der dich am meisten anspricht. Dort verweilst Du mit den Augen, solange es Dir angenehm ist. Vielleicht möchtest Du Dich jetzt hinlegen oder Deine Augen schließen.
Auch während Du jetzt entspannt liegst oder Deine Augen geschlossen sind, kannst Du aufmerksam bleiben. In einer offenen Haltung Dir selbst gegenüber, wirst Du nun bemerken, dass sich in Dir Lebendigkeit zeigt. Vielleicht stellst Du fest, dass es in Dir atmet, ohne das Du etwas dazu tun musst. Oder Du wirst bemerken, wie Dein Brustkorb sich weitet, damit Du einen tiefen Atemzug nehmen kannst. Alles verändert sich fortwährend und auch in Dir kann jetzt schon wieder etwas Neues aufgetaucht sein. Du überlässt Dich weiter diesem inneren Geschehen und dem Bezeugen dessen, was geschieht. Es können angenehme Empfindungen sein, denen Du Dich gern überlässt. Es können aber auch unangenehme Gefühle zum Vorschein kommen.
Wenn in Dir etwas Unangenehmes zu fühlen auftaucht, vom “universellen Kellner” gebracht und hingestellt worden ist, wirst Du Dich wahrscheinlich erschrecken und das Menü zurückgeben wollen. Du wirst empört sagen, das hier will ich nicht und ich kann mich nicht erinnern, dergleichen bestellt zu haben. Wenn Du aber innehältst und nicht gleich den Chef verlangst, merkst Du, dass es nur eine Einladung an Dich ist. Es ist die Einladung, jetzt dieses Gefühl, welches Dir so unangenehm oder beängstigend erscheint, da sein zu lassen. Ein Gefühl, welches Du da sein lässt, ist wie ein Gast, den Du hereingebeten hast. Du bist sogar etwas beiseite gegangen, um ihm Zutritt zu gewähren auf Deine Räume. Ein Gast, der so willkommen geheißen wird, wird sich nicht schlecht aufführen müssen. Fragst Du ihn, was er möchte, kannst Du eine Antwort erhalten. Vielleicht möchte er nur von Dir gesehen und anerkannt werden und danach kann er seiner Wege gehen. Und ist er zur Tür heraus gegangen, hat er Dir – das ist wohl möglich – sogar ein Geschenk hinterlassen!
Du siehst ein, es gibt jetzt gar keinen Grund mehr, Deine Tür vor unerwarteten Gästen zu verriegeln.
Farben öffnen in Dir ganz sanft geschlossene Türen. Sie ziehen langsam Vorhänge und Schleier beiseite und offenbaren Dir Stück für Stück, was von Dir jetzt wahrgenommen und anerkannt werden möchte.
Indem Du Dich der Farbe anvertraust, wirst Du über Deine gewohnten Grenzen hinaus getragen und Dir selbst eine Überraschung sein.
Der Beitrag Farbseminar erschien zuerst auf Typberatung Dresden.